Samstag, 14. September 2024

Crispy Chili Oil



Leider hat Lao Gan Ma an der Rezeptur seines Crispy Chili in Oil geschraubt und ihm fehlt nun meines Gaumens nach der ursprüngliche Pfiff. Man hat zwar laut Zutatenliste augenscheinlich nur die Verhältnisse der Zutaten geändert, aber irgendwie fehlt dem Öl nun der Kick, den es vorher hatte. Deshalb habe ich mich auf die Internetsuche begeben, um mein eigenes Crispy Chili Öl herzustellen. 

Bei der Recherche fällt zunächst auf, dass es natürlich wieder tausende verschiedene Varianten und Zubereitungsarten dafür gibt. Manche nehmen frische Chilis, manche getrocknete, manche direkt Chiliflocken, usw. 

Außerdem wird sehr oft erwähnt, dass wegen der Einfuhrbestimmungen der meisten Länder das eigentliche, richtige Chili Crisp China gar nicht verlassen kann. Denn als besonderen Kick enthält das Produkt normalerweise auch Fleisch, welches nicht importiert werden darf. 

Dieses, öfter mal als "Lao Gan Ma Plus" gelobte Produkt, gilt es nun nachzubauen. Ich habe dafür diverse Rezepte gewälzt, mich inspirieren lassen und nun folgendes zusammengestellt:

Zutaten:


für das Fleisch:

250g Rinderhack
1 1/2 TL Sojasoße
1 TL Salz
1 EL Chinesischer Kochwein (alternativ trockener Sherry)




für das Öl:

500ml Sojaöl (alternativ Raps-, Erdnuss- oder Sonnenblumenöl)
1 Bund Frühlingszwiebeln
6-8 Ingwerscheiben
Zwei Sternanis
Eine Zimtstange
Frische Korianderblätter (optional, gern auch Petersilie)




zusätzlich nötig:

2 rote Zwiebeln (ca. 75g)
10 Knoblauchzehen (ca. 60g)
1 Cup Fermentierte Sojabohnen (ca. 120g)
1 EL Zucker
1 TL Umamisalz oder MSG



Zubereitung:


Zunächst wird das Hackfleisch mariniert. Hierzu die oben genannten Zutaten gut vermengen und beiseite stellen.

 


Sternanis, Zimt und Szechuanpfeffer zum Aromatisieren des Öls für ca. 20 Minuten in Wasser einweichen, damit sie nicht direkt verbrennen. Gut Abtropfen lassen, bevor sie ins Öl kommen!

 


Letztgenanntes wird bei mittlerer Stufe erhitzt, zusammen mit den Gewürzen, den kleingeschnittenen Frühlingszwiebeln, den Ingwerscheiben und dem Koriander. Sind sie goldbraun geworden, werden die Zutaten mit einem Sieb entfernt. Muss man auch nicht wegwerfen, kann nämlich getrocknet in einer Brühe noch gut weiter verwendet werden.

 















Als nächstes ist das Rindfleisch zusammen mit dem Knoblauch und den Zwiebeln an der Reihe. Auch diese im Öl für einige Minuten ziehen lassen, bis der Knoblauch goldbraun wird. Dann wieder alles herausfischen und beiseite stellen, sonst würde im nächsten Schritt alles verbrennen,

  
















denn nun wird das Öl auf etwa 200°C gebracht und die restlichen Zutaten vorbereitet.

 















Es gibt auch hier wieder verschiedene Methoden. In einigen Rezepten wird nun das heiße Öl portionsweise über die Chiliflocken gegeben, in anderen alles direkt im Topf vereint. Ich habe mich hier für die zweite Variante entschieden. Der Herd wird ausgemacht, der Topf von der Platte gezogen und die Chiliflocken mit dem Sesam hinein gegeben. Hier bitte Vorsicht: Es kocht hoch und schäumt etwas, der Topf sollte also auch entsprechend groß sein! Außerdem muss kräftig gerührt werden, sonst brennen sie sofort am Boden an. 

 


Als nächstes kommt das beiseite gestellte Fleisch zusammen mit den fermentierten Sojabohnen wieder dazu. Dann den zerstoßenen Szechuanpfeffer einstreuen und mit Zucker, Salz sowie etwas Sojasoße abschmecken. Hier kann nun auch noch ein Teelöffel MSG (Glutamat) hinzugefügt werden, wenn man sich ans Original halten will. 


Ich habe den Geschmacksverstärker durch "Umami-Salz" ersetzt. Bei diesem Produkt werden Bonito Flocken und Nori-Algen mit Salz gemischt, um den gewünschten Umamiflavor zu erhalten. Umami gilt als besonders wohlschmeckend und wird im Allgemeinen als die fünfte Geschmacksrichtung angesehen. Das japanische Wort bedeutet soviel wie “Schmackhaftigkeit” oder “schmackhafte, würzige Essenz”.


Anschließend am besten noch recht heiß in Gläser füllen und verschrauben. Es entsteht ein Unterdruck, der für Haltbarkeit sorgt. Ich habe die Gläser zur Sicherheit aber noch für 45 Minuten bei 85°C im Einkochautomaten gehabt, dann ist es sicher einige Monate haltbar.

 


Sollte im Glas noch ein paar Tage durchziehen, dann kann man es genießen. Passt eigentlich immer und überall dazu, man kann auch einfach nur ein paar Nudeln kochen und es als Art "Pesto" darüber geben. 


Macht süchtig!



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