Freitag, 12. Januar 2018

How-To: Schnecken - Erkennen und Bekämpfen

Ein Feind der eigentlich nur Outdoor auftritt, ist die Schnecke. Hier sind aber längst nicht alle Arten gefährlich.

Zu den Hauptfeinden zählt sicherlich die spanische Wegschnecke:



Leider fressen die Weinbergschnecken nicht, wie oft behauptet wird, das Gelege anderer Schnecken. Auch sie nagen sich liebend gerne durch unsere Pflanzenwelt. Da sie aber unter Naturschutz stehen, sollte man sie eher umsiedeln, wenn man ihnen begegnet.







Kaum ins Gewicht fallen dagegen die Bänderschnecken. Die ernähren sich wirklich hauptsächlich von abgestorbenen Materialien und sind auch auf Grund ihrer Größe eher zu vernachlässigen.










Auf keinen Fall darf der Tigerschnegel bekämpft werden. Der ernährt sich zwar auch von Pflanzenteilen, aber vor allem auch räuberisch von anderen Schnecken und Aas. Dabei kann er Exemplare überwältigen, die genauso groß sind wie er selbst. Außerdem frisst er auch deren Gelege und ist somit als Nützling und gern gesehener Gast im Garten aufzunehmen. Da er nachtaktiv ist, wird man ihn aber eher selten zu Gesicht bekommen.


Tigerschnegel

Tigerschnegel
 


Schadbild:

Erkennen kann man den angerichteten Schaden meist an noch vorhandenen Schleimspuren an Topf und Blättern, oder auch an den typischen Fraßlöchern.






Bekämpfung:

Zunächst geht es natürlich auch ohne Hilfsmittel. Die Schnecken verstecken sich bei heißer Witterung unter Steinen und Blätterhaufen. Deshalb ist Verstecke öffnen und absammeln schonmal die erste Möglichkeit. Aber bitte nicht einfach beim Nachbarn in den Garten werfen.

Es empfiehlt sich weiterhin, möglichst morgens zu gießen, da die eher nachtaktiven Tiere dann die Feuchtigkeit nicht mehr zur Nahrungssuche ausnutzen können.

Natürliche Feinde kann man ansiedeln, indem man ihnen Unterschlupfmöglichkeiten anbietet. Igel, Spitzmäuse, Kröten, Amseln, Stare, Elstern, Laufenten und Blindschleichen fressen die Tiere, über Eigelege und Jungschnecken freuen sich Laufkäfer, Glühwürmchen sowie deren Larven.

Laufkäfer


Nun gibt es natürlich auch wieder einige Hausmittelchen, die hier Abhilfe versprechen.

Dazu gehört z.b. die Bierfalle:

Dafür werden Becher in den Boden eingegraben und etwa zur Hälfte mit Bier befüllt. Die Schnecken kriechen hinein und ertrinken. Nachteile hierbei: Die Falle muss ständig "gewartet" werden und der Biergeruch zieht immer mehr Schnecken aus der weiteren Umgebung an, die man ja eigentlich gar nicht im Garten haben möchte. Auf ihrem Weg zur Falle können sie dann natürlich auch wieder Fraßschäden anrichten, oder sogar Eier ablegen. Insgesamt also eher kontraproduktiv.


Schneckenzaun:



Kostspielig, aber recht wirksam ist ein Scheckenzaun, bzw. eine Schneckenbarriere. Das umgebogene Profil können die Tiere nicht überwinden und so sind die Jungpflanzen optimal geschützt.









Kupferringe:


Eine weitere Schutzmöglichkeit, gerade für Topfkulturen, sind Kupferbänder. Die Schnecken mögen weder die Oberfläche, noch die abgesonderten, leichten Giftstoffe aus dem Material. Das funktioniert aber nur über Oxidation, weshalb das Band eigentlich immer feucht gehalten werden sollte.






Wirksames und schonendes Gift:



Für mich hat sich bisher immer noch das Schneckenkorn von Neudorff als beste Variante herausgestellt. Das Gift enthält Eisen-III-Phosphat, eine Verbindung, die unschädlich für Mensch und Tier ist. So braucht man sich um seine Kinder, Haustiere, Igel und Bienen keine Sorgen machen. Außerdem ist es eine recht saubere Sache. Die blauen Körner halten sich auch bei Regen recht lange und werden von den Schnecken aufgenommen. Diese hören dann auf zu fressen und ziehen sich in ihre Bodenverstecke zurück, wo sie anschließend verenden. Man hat also auch keine Kadaver herumliegen und die Schnecken schleimen auch nicht aus. Nutze ich bereits seit Jahren und bin sehr zufrieden. Nach Packungsangabe ausstreuen und besonders bei längeren Feuchteperioden hin und wieder nachlegen.



Eine große Auswahl an Schutz- und Bekämfpungsmitteln gibt es hier:

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