Sonntag, 8. April 2018

How To: Umtopfen in den Endtopf, Substrat, Outdoor

Wer kein Gewächshaus hat, stellt seine Chilipflanzen Mitte Mai, direkt nach den Eisheiligen, nach draußen.


Hierzu benötigt man natürlich einige Dinge, die man sich vorher in Ruhe besorgen sollte. Dazu gehören zum Beispiel große Töpfe oder Kübel, Erde, Perlit und eventuell Langzeitdünger.



Mein Substrat stelle ich aus verschiedenen Bestandteilen her:





 Als Grundlage dient hier Floragard Torfkultursubstrat 2 (kurz TKS2). Das bekommt man im Internet meist nur in der kleineren 60 Liter Variante. Bei diversen Bau- bzw. Gartenmärkten kann man aber auch die 225 Liter Großpackung für ca. 20€ erwerben.
Hierzu zählen Baywa Agrar und Raiffeisen








Außerdem benötigt man noch etwas, um die Feuchtigkeit besser zu speichern und das Substrat aufzulockern. Chilis mögen es nämlich locker und luftig, damit sich die Wurzeln gut ausbreiten können.




Hier hat sich Perlite bewährt. Das vulkanische Glas speichert Wasser und lockert den Boden auf. Der 100 Liter Sack wird auch für um die 20€ gehandelt. Da es sehr leicht ist, wird es auch problemlos verschickt. Man sollte nur darauf achten, auch wirklich das pflanzengeeignete "Perligran" zu bestellen. Es gibt nämlich noch das günstigere "Isoself" für den Bau. Da weiß man aber nie, womit es behandelt worden ist. Etwa 15%-20% werden zum TKS2 gemischt.






Manche schwören auch auf Lavagestein und lockern den Boden noch weiter auf, ich komme mit der Perlite/TKS2 Mischung gut klar.

Dazu nehme ich meist noch 1-2 Sack grobe Pflanzerde (40 Liter). Die groben Bestandteile lockern den Boden auch etwas auf.



Die "Zutaten" kommen auf eine ausgebreitete Plane und werden gut durchgemischt. Dann kann man seine Töpfe damit etwa zur Hälfte locker befüllen. 




Außerdem gibt es bei mir noch in jeden Topf eine Handvoll Urgesteinsmehl. Das bringt Mineralstoffe und Spurenelemente mit, die für das Wachstum von Nöten sind.
 

Die Töpfe:


Hier kann man natürlich richtige Pflanzcontainer nutzen, diese sind aber meist recht teuer. Deshalb weiche ich auf die günstige Variante Mörtelkübel aus. Die müffeln zwar ziemlich beim Kauf, nach einer Woche auslüften im Freien ist das aber erledigt. Findet man in jedem Baumarkt.



Wer da nun Weichmacherbedenken hat: 
Es wurde bereits viel darüber in diversen Chiliforen und auf Facebook diskutiert, der Hersteller angeschrieben und Datenblätter gewälzt. 
Ergebnis ist: Es handelt sich um simples Polypropylen (PP), welches mit Ruß geschwärzt ist. Unser zweithäufigster Kunststoff, der für viele Verpackungen verwendet wird. Also an sich völlig unbedenklich.

Je nach Art, Sorte und Platzangebot sollte man hier von mindestens 7 Liter bis zu 40 Liter Container wählen.  

Kleinfrüchtige Ziersorten begnügen sich auch mit kleineren Gefäßen, für Rocotos (Capsicum Pubescens) dürfen es aber durchaus 20-40 Liter sein.

Die Mörteleimer müssen einfach nur mit ein paar Löchern versehen werden. Dazu einfach umdrehen und mit der Bohrmaschine und einem großen Bohrer mehrere Löcher in den Boden und die Seite machen. An den Seiten ist das dann wichtig, wenn man die Töpfe auf ebenen, festen Untergrund stellt. Da kann das Wasser sonst nicht wirklich an der Unterseite aus dem Topf abfließen.



Sind die Töpfe soweit vorbereitet, kann man sich noch überlegen, Langzeitdünger oder Hornspäne zu verwenden. Langzeitdünger bringt natürlich Komfort, da man erst später im Jahr zur Erntezeit noch etwas nachdüngen muss. Hornspäne bringen hauptsächlich langsame Stickstoffabgabe zum Pflanzenwachstum. Davon sollte man aber auch höchstens eine Handvoll nutzen, da die Pflanzen ja in erster Linie Früchte produzieren sollen und durch zuviel Stickstoff zwar in die Höhe schießen, aber wenig Ertrag liefern.

Als Langzeitdünger empfehle ich Basacote Plus 6M bzw. 6MK für mehr Kalium zur Blütenbildung, oder Osmocote High-K. Dosierung nach Packungsanleitung. Siehe PDF für Basacote Dünger.


Zum Umtopfen:


Man dreht den Topf mit der Pflanze einfach um, hält den Stamm zwischen den Fingern und drückt den Topf etwas zusammen. Dann sollte sich der Wurzelballen lösen und man kann ohne Verletzungen in den neuen Topf umziehen. Hier dürfen ruhig die untersten Blätter abgemacht werden, damit die Luft besser zirkulieren kann. Außerdem natürlich auch gleich nach Schädlingen absuchen.







Nun den Rest mit Substrat auffüllen und nur leicht andrücken. Angießen nicht vergessen und die Beschriftung für den Topf. Edding und Klebeband reichen mir aus.



Eine große Auswahl an Umtopfmaterial gibt es natürlich auch bei folgenden Anbietern:




Botton-728x90-2




Pepperworld Hot Shop



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